Berichte

Tollingprüfung (Dummy) bronzenes Leistungszeichen und Tollingprüfung bronzenes Leistungszeichen (jagdl.) am 05.04.2025


Wesenstest am 5./6.4.2025 in Uckersdorf

Bericht von Kevin Parma und Woody:

Samstagmorgen, 5. April 2025. Ich wache auf und schaue auf den Wecker – vier Uhr. Viel zu früh, dabei hatte ich ihn doch erst auf fünf Uhr gestellt. Die ganze Woche hatte ich mich innerlich schon aufgeregt, wie früh es losgeht – aber gut, selbst gewähltes Schicksal. Ich drehe mich noch einmal um, finde aber keinen richtigen Schlaf mehr. Die Aufregung ist einfach zu groß.

Um Punkt fünf Uhr stehe ich schließlich auf und mache mich fertig. Hoffentlich habe ich auch wirklich alles eingepackt. Ich hatte extra noch einmal bei Andrea nachgefragt, was ich alles mitbringen muss. Zum Glück hatte sie mir eine so freundliche E-Mail geschrieben – das hat mich tatsächlich ein wenig beruhigt. Aber als frischgebackener Hundebesitzer ohne jegliche DRC-Prüfungserfahrung ist selbst ein Wesenstest ein Abenteuer. Man kann die Prüfungsordnung zehnmal lesen und sich bei erfahrenen Leuten informieren – die Nervosität bleibt. Was ja auch zeigt, wie wichtig einem das Ganze ist.

Nach einer kurzen Morgenrunde mit Woody, um ihn nochmal lösen zu lassen, überprüfe ich, ob wirklich alles im Auto ist – und dann geht’s los Richtung Herborn, genauer gesagt nach Uckersdorf. Je näher wir kommen, desto stärker macht sich die Aufregung wieder bemerkbar. Dank der guten Wegbeschreibung – und der hilfreichen „Beschilderung“ vor Ort – finden wir die letzten Meter auch problemlos, obwohl Google Maps an dieser Stelle kläglich versagt.

Pünktlich um 7:30 Uhr kommen wir an – sogar mit 15 Minuten Puffer. Das erste Auto, das ich sehe, kommt mir direkt bekannt vor. Und tatsächlich taucht ein vertrautes Gesicht aus der Junghundegruppe bei der BZG auf – sehr beruhigend. Nach und nach treffen auch die anderen Teilnehmenden ein, ebenso wie Richter Stefan Sauer und die Vorsitzende der BZG 2, Ulrike Peper.

Dann beginnt die Anmeldung. Ich lege Woodys Impfpass, den Nachweis der Haftpflichtversicherung und seinen Stammbaum vor und bekomme im Gegenzug meine Startnummer – die 1. Natürlich. Der ahnungslose Neuling darf also gleich als Erster ran – aber gut, dann hat man es wenigstens schnell hinter sich.

Nach der Verteilung der Startnummern begrüßen uns die Sonderleiterinnen Andrea Häußler und Susanne Vorländer-Schmidt mit ein paar einleitenden Worten zum Ablauf. Danach übernimmt Richter Stefan Sauer das Wort. Er stellt sich vor, erzählt, wie er Richter geworden ist, und erklärt ausführlich und verständlich den gesamten Prüfungsablauf. Er nimmt sich viel Zeit für unsere Fragen, was mir als Neuling wirklich geholfen hat.

Anschließend schnappen wir uns gemeinsam das Material für den Parcours und bauen ihn auf – haptische, akustische und optische Reize, alles dreifach. Man weiß also einigermaßen, was einen erwartet. Jeder hilft mit, wer nicht mit dem eigenen Hund im Parcours läuft, unterstützt bei den Geräuschen.

Kurz parke ich noch einmal um und dann geht’s los. Wir treten vor Richter Stefan Sauer, ich beantworte die Fragen, Woodys Chip wird ausgelesen und er ist wirklich der, der er sein soll – der erste Teil ist geschafft.

Danach darf Woody in den Freilauf. Wie erwartet saust der schwarze Labbi voller Energie übers Gelände. Dann kommt die Begegnung mit der Gruppe. Klappt ganz okay – Woody ist nur mäßig interessiert, dafür ist die Umgebung einfach zu spannend. Die Einzelbegrüßung läuft etwas stürmisch ab, aber das war abzusehen. Dass er den Helfer umwirft, war dann doch überraschend…

Weiter geht’s zum Spielen – unsere kleine Schwäche. Aber auch hier gibt Richter Sauer hilfreiche Tipps, die ich für die Zukunft mitnehmen werde. Beim Apportieren der Dummys zeigt Woody dagegen, was er kann – das klappt reibungslos. Danach geht’s in den eigentlichen Parcours. Woody ist auch hier stürmisch unterwegs und ich muss ihn ein wenig bremsen, damit er die verschiedenen Reize auch wirklich wahrnimmt. Währenddessen gibt der Richter bereits kleine Hinweise und Erklärungen – vieles davon wäre mir ohne seine Hinweise gar nicht aufgefallen.

Und dann die letzte Aufgabe: das Schießen. Wir laufen gemeinsam los in Richtung Schützin – und Woody zeigt, ganz retrievertypisch, keinerlei Schreckhaftigkeit. Im Gegenteil: Jeder Schuss wirkt für ihn wie eine Einladung. Er saust los und muss zurückgerufen werden – typisch Woody. Aber geschafft ist geschafft. Richter Sauer verkündet: „Bestanden“.

Applaus. Erleichterung. Freude.

Für Woody gibt es erstmal Wasser und ein bisschen Nervennahrung, die Andrea für alle Hunde bereitgestellt hat. Danach darf er sich im Auto ausruhen – das hat er sich wirklich verdient. Ich hole mir mein Frühstück und genieße es in der Sonne. Der nächste Hund ist bereits in der Prüfung und ich kann ganz entspannt zuschauen.

Wir hatten wahnsinnig Glück mit dem Wetter und eine tolle Gruppe. Das Helfen hat Spaß gemacht und beim Beobachten habe sogar ich als Laie spannende Dinge erkannt. Außerdem bot sich immer wieder Gelegenheit, mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch zu kommen – man lernt wirklich viel, vor allem über die Dummyarbeit und die Szene drumherum.

Trotz der perfekten Organisation von Andrea und Susanne – samt funktionierender Technik mitten im Nirgendwo – ist ein Wesenstest eben ein Live-Event. Das bedeutet: Es kann auch mal etwas länger dauern. Gegen halb eins sind wir fertig. Zufällig treffen wir noch auf die Nachmittagsgruppe – lustigerweise wird dort ein Hund aus dem gleichen Kennel wie Woody geprüft.

Zum Abschluss gibt es noch ein gemeinsames Foto und Richter Stefan Sauer verteilt die Beurteilungsbögen und gibt jedem ein paar Worte mit auf den Weg. Das Fazit: Alle haben bestanden – und fahren glücklich und zufrieden nach Hause.

Ein rundum gelungener Tag.

Kevin Parma mit Woody



Working Test Lahntal Trophy

Bericht Fortgeschrittene Klasse:


Der Wecker klingelt – 04:30 Uhr – heute dürfen wir beim Workingtest „Lahntal Trophy“ in Solms in der Fortgeschrittenenklasse starten. Vorfreude und Dankbarkeit, weil ich mit Leif unserer Leidenschaft nachgehen darf und wir einen Startplatz bekommen konnten, aber auch Nervosität und Anspannung, weil immer ein Restrisiko bleibt, dass unvorhersehbare Dinge an einem solchen Tag passieren, machen sich in mir breit. Aber so ist das, wenn man im Team zusammenarbeitet und das ist auch gut so. Wie sagte Dieter Lange so schön: „Glück ist die Akzeptanz dessen, was ist“. Demzufolge bin ich stets einfach sehr dankbar für Leif und alle Erfahrungen, die wir gemeinsam auf unserer Reise sammeln dürfen, egal was auch passiert.
Nach einer schönen Spazierrunde zu dritt bei Sonnenaufgang, gemeinsam mit meinem Mann Marc, der uns immer unterstützt, kommen wir frühzeitig in Solms an und werden bei unserer Anmeldung sehr herzlich von dem lieben Sonderleitungs- und Veranstaltungsteam Sybille Wasmuth mit ihrer Tochter Emma Steinbach begrüßt.
Nachdem wir auch durch unser Richterteam für den Tag, bestehend aus Eveline Schlösser, Eva Berg und Gabi Elfers, sehr nett willkommen geheißen wurden, ging es dann weiter in das wiesenreiche, leicht hügelige und waldige Gelände. Wir durften uns bei traumhaftem Sonnenschein drei schön gestellten Doppelaufgaben stellen und hatten viel Freude mit neuen, aber auch bekannten Gesichtern in den Wartezonen und an der Hütte. Wir konnten alle Dummys „retten“ und haben wieder Einiges gelernt und für uns mitgenommen. Auf dem Rückweg aus dem Gelände hatte ich schon ein ganz gutes Gefühl, war sehr zufrieden mit uns beiden, glücklich über unsere schöne Zusammenarbeit, für die ich über den Tag auch sehr nettes Feedback von Richtern, Helfern und Zuschauern bekommen hatte. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich jedoch überhaupt nicht gedacht, wie gut der Tag tatsächlich für uns gelaufen sein sollte.
In einer liebevoll organisierten und familiären Atmosphäre, die sich durch den ganzen Tag zog, haben wir in netter Runde eine schöne Mittagspause verbracht. Danke an Biggi und Klaus Linnemann, wir verbringen immer so gerne die Zeit mit euch. Rund um die Hütte waren Bänke und Tische zum Verweilen aufgestellt, sogar für das leibliche Wohl war gesorgt, denn es wurden leckere Würstchen gegrillt und es gab selbst gebackenen Kuchen. An dieser Stelle ein großes Danke an die lieben Männer hinterm Grill und an diejenigen, die extra noch Kuchen gebacken haben!
Dann folgte die Siegerehrung und die Spannung stieg, denn es gab ein Stechen. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, um welchen Platz es geht und dachte, dass das wohl der erste Platz sein muss. Im Anschluss wurden all diejenigen, die bestanden haben, namentlich mit ihren Hunden erwähnt, was ich eine sehr schöne Geste fand. Unser Name kam und kam aber nicht, dann ging es bereits um die Platzierung, als dann klar wurde, dass um den dritten Platz gestochen wurde. Es folgte der zweite Platz, dieser ging an Nicole Lixfeld mir ihrem Archie, für die ich mich auch sehr gefreut habe, aber sollten wir dann tatsächlich den ersten Platz belegt haben? Bis zum Schluss wollte ichs gar nicht glauben und dann wurde es tatsächlich wahr:
Wir belegten den 1. Platz mit 114 von 120 Punkten und einem „vorzüglich“!
Ich war so perplex und gerührt, dass ich fast noch vergessen hätte, den lieben Richterinnen die Hand zu schütteln. Ein Marmeladenglas-Moment, den ich im Herzen tragen werde. Damit geht für mich als Ersthundeführerin ein kleiner Traum in Erfüllung, wofür ich sehr dankbar bin.
Was ich bis hierhin lernen durfte: Es ist ein Weg, den man zusammen beschreitet und Zusammenwachsen braucht Zeit. Jeder geht seinen Weg und es kommt überhaupt nicht darauf an, in welchem Tempo. Wichtig ist, dass man ihn gemeinsam geht, als Team! Ich bin dankbar für Leif und unseren Weg, für all das, was wir durch ihn und mit ihm erleben dürfen.
Ich danke von Herzen allen lieben Menschen, die uns auf unserem Weg unterstützen und begleiten und freue mich riesig für alle unsere Mitstreiter. Ein besonderer Dank geht natürlich an meinen lieben Mann, ohne ihn wäre das alles nicht möglich sowie an meine Familie, die mich immer unterstützt. Zudem an Harald und Michaela Mager, für euer Vertrauen in uns von Anfang an, ohne eigene Hundevorerfahrung und eure ehrliche Freude für jeden unserer Erfolge, an Nicole Kopp und Ilona Schumacher, mit denen ich die Dummy Leidenschaft seit Tag 1 teile und last but not least natürlich an unsere Trainer Andreas Stünkel, der uns von Beginn an begleitet sowie Kristina Räder, bei der wir ebenfalls sehr viel Wertvolles lernen durften.
Ein großes „Danke“ möchte ich natürlich auch ausdrücklich noch an die Reviergeber sowie an die lieben Organisatoren Sybille Wasmuth und Emma Steinbach richten. Ohne Reviergeber wäre eine solche Veranstaltung nicht möglich und ihr, liebe Sybille und liebe Emma, habt eine familiäre und sehr herzliche Atmosphäre geschaffen, wart überall gleichzeitig präsent, habt sogar selbst noch Fotos geschossen und hattet sehr liebe Worte für uns übrig, die mich weiter begleiten werden. Danke! Wir haben uns sehr wohl bei euch gefühlt.

Sabrina Wochnik mit Lillebror Fellow for Life (Leif)


Gruppenbild vom Neujahrstreff mit Winterwanderung 2025: